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Bei vielen Patient:innen wird die PV zunächst anhand der Ergebnisse einer routinemäßigen klinischen Blutuntersuchung diagnostiziert (in der Regel ein Zufallsbefund), bei der ein Anstieg der Anzahl roter Blutkörperchen, manchmal in Kombination mit einem Anstieg der Anzahl von Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und / oder Blutplättchen, festgestellt wird. Entscheidend im Blutbild ist der Hämatokrit- bzw. der Hämoglobinwert.
Zur weiteren Abklärung bzw. Absicherung der Diagnose werden in der Regel eine Knochenmarkuntersuchung und eine Genuntersuchung auf relevante Mutationen (Veränderungen im Erbgut) vorgenommen. Die Knochenmarkuntersuchung erfolgt mittels Beckenkammbiopsie unter einer örtlichen Betäubung und/oder einer kleinen Sedierung über die Vene. Mit einer speziellen Nadel werden Knochenmarksgewebe und -blut entnommen. Anhand der Veränderungen der blutbildenden Zellen kann die Diagnose PV gestellt werden.
Wichtig ist auch der Bauch-Ultraschall, um die Größe von Leber und Milz zu beurteilen.
Ähnlich wie bei Patient:innen mit anderen MPN-Typen können Patienten mit PV ein breites Spektrum von Symptomen aufweisen.
Die häufigsten Beschwerden sind chronische Müdigkeit, Juckreiz (besonders nach dem Baden oder Duschen). Bedingt durch das dickflüssige Blut: Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Hautrötungen im Gesicht bzw. blau-rote Hautveränderungen. Bedingt durch Durchblutungsstörungen: Sehstörungen, brennendes Gefühl in den Händen und Füßen, Ohrgeräusche. Weitere Symptome sind: Knochenschmerzen, nächtliches Schwitzen, Nasen- und Zahnfleischblutungen, linksseitige Oberbauchbeschwerden durch die Milzvergrößerung.
Die PV ist eine chronische Erkrankung und benötigt daher eine lebenslange Therapie. Bei der Behandlung von PV wird die Therapie individuell auf das Risiko der Patient:innen abgestimmt. Dabei werden Faktoren wie das Alter und frühere Thrombosen berücksichtigt, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Weitere Risikofaktoren sind: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Dauer und Verlauf der Erkrankung, Schmerzen am linken Oberbauch bei Milzvergrößerung usw.
Nicht medikamentöse Therapie: Aderlass (Phlebotomie)
Medikamentöse Therapie - zellreduzierende Behandlung: Hydroxycarbamid, Thrombozytenaggregationshemmer (verhindern die Verklumpung von Blutplättchen), Interferontherapie (Immuntherapie), Tyrosinkinase-Inhibitor (Januskinase-Hemmer, also Hemmer der spezifischen Mutationen).